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So fing es an...


1912 gründete der Witzenhäuser Kunsttischlermeister Carl Jaeger im Haus seiner Eltern eine eigene Tischlerei und fertigte dort nach den Wünschen der Kunden Möbelstücke an. Nachdem Jaeger in den Anfangsjahren zunächst allein sein Geschäft geführt und später gerade mal einen Helfer gehabt hatte, war die Auftragslage bald schon so gut, dass er 1919 in eine größere Werkstatt in die Ermschwerder Straße umzog. Dort bot er nach und nach auch selbstgebaute Möbel ohne spezielle Kundenanfragen zum Verkauf an. 
 

Das Unternehmen wuchs und beschäftigte kurz vor dem zweiten Weltkrieg schon zwischen 40 und 45 Mitarbeiter. Obwohl der Krieg eine Delle in der Entwicklung hinterließ, blieb Jaeger von der Zerstörung seiner Firma verschont. 

Er nahm den Betrieb wieder auf und erhielt in den 1950er-Jahren einen Großauftrag des Elektronikriesen Bauknecht zum Bau von Fernsehgehäusen. Es war der Einstieg in eine langjährige Zusammenarbeit mit der Unterhaltungselektronik. Mitte der 1950er-Jahre stiegen Carl Jaegers Söhne Klaus und Herbert ins Geschäft ein und übernahmen es wenig später. Wegen unterschiedlicher Ausrichtungen wurden Möbelfabrik und Möbelhaus 1962 getrennt.

Während die Möbelfabrik mittlerweile nicht mehr existiert, bauten Klaus Jaeger und seine Frau Margot das Möbelhaus immer weiter aus. Zunächst wurde 1968 eine Filiale in Göttingen aufgebaut. Zwei Jahre später wurde in Witzenhausen das jetzige Grundstück in der Mündener Straße erworben, und es entstand ein 3000 Quadratmeter großes Möbelzentrum mit angeschlossenem Lager, das 1989 noch einmal deutlich vergrößert wurde.

Seit seiner Gründung in der Region fest verwurzelt, zählt das Möbelhaus Jaeger mittlerweile zu den traditionsreichsten Unternehmen in Witzenhausen und wurde dort auch zu einem wichtigen Arbeitgeber. 1992 kam eine dritte Filiale im thüringischen Oberdorla hinzu.

Als junger Kunsttischlermeister macht sich Carl Jaeger an die Aufgabe für seine Kunden Möbel nach Maß herzustellen. Nach und nach konnte er auch selbst gebaute Möbel ohne Anfragen schließlich zum Kauf anbieten — das war der Startschuss für den Möbelhandel der Familie Jaeger. 1960 ging es dann für Sohn Klaus und seine Ehefrau Margot ans Eingemachte. Sie übernahmen das Geschäft in der Innenstadt und realisierten dann 1971 als einer der Ersten eine Schaufensterfront von 100 Metern in ihrem 2.000 Quadratmeter großem neuen Verkaufshaus auf der Mündener Straße.

Annähernd im fünf Jahresrhythmus wurde die Geschäftsfläche in der Kirschenstadt erweitert, Eröffnungen zweier Filialen in Göttingen und Oberdorla umgesetzt und das Sortiment immer auf dem neusten Stand gehalten. Federführend war dabei der richtige Riecher von Ehefrau Margot für den Geschmack ihrer Kunden: "Ich fand das immer schon toll, die neusten Trends mit zu verfolgen." Ab 1992 trat Sohn Bernd allmählich die Nachfolge von Senior-Chef Klaus an.

Heute meistert  Junior-Chef zusammen mit seiner Frau Gül das Tagesgeschäft mit 112 Mitarbeitern in Witzenhausen, Göttingen und Oberdorla und bleibt dabei immer am Puls der Zeit. "Wir sind immer vorn mit dabei gewesen, ob bei Entwicklungen in der Möbelbranche oder der Präsentation der Waren. Da ist Bernd schon immer sehr kreativ gewesen ", erklärt Klaus Jaeger. Für ihren langjährigen Erfolg konnten die zwei Witzenhäuser Unternehmer nur eins verantwortlich machen: "Nur durch unsere langjährigen Mitarbeiter konnten wir unseren Kunden immer wieder etwas Neues und qualitativ hochwertiges bieten."